Gebet in Zeiten des Corona-Virus
Gott, Deine Welt steht still.
Die Schule ist zu, viele arbeiten von zu Hause oder in Kurzarbeit, Unternehmen bangen um ihre Existenz. Niemand sitzt mehr im Eiscafé, spielt auf dem Bolzplatz oder trifft sich mit Freunden. Stattdessen sind wir zu Hause. Mit unserer Familie, zu zweit, allein. Du bist bei uns und verlässt uns nicht.
Lass uns Deine Nähe spüren, wenn wir nicht mehr weiter wissen, wenn uns die Nachrichten den Mut rauben, wenn uns zu Hause die Decke auf den Kopf fällt und wir es nicht mehr miteinander aushalten.
Gott, Deine Welt ist aus den Fugen geraten. Immer mehr Menschen infizieren sich mit dem Virus und trotzdem arbeiten im Supermarkt Frauen und Männer auf Hochleistung, in der Pflege und in Krankenhäusern gehen Menschen an ihre Grenzen. Segne und stärke Du die Menschen, ohne die wir aufgeschmissen werden, die uns am Leben halten.
Gott, Deine Welt rückt zusammen. Wir versuchen Rücksicht zu nehmen, um die Kranken und Alten zu schützen. Das Kontaktverbot fällt uns schwer.
Wir danken für die, die sich jetzt um die kümmern, die Hilfe brauchen. Für die Telefonate und Nachrichten von Menschen, die uns am Herzen liegen und für all das, was uns trotz allem froh macht. Danke für die ersten schönen Frühlingstage, für Spaziergänge, für Zeit zum Lesen, für Tänze im Wohnzimmer zu alter Musik und für gemeinsam am Telefon Lachen.
Bleibe bei uns Gott an jedem neuen Tag.
Amen.
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Wenn die Glocken läuten: Eine Einladung zum gemeinsamen Innehalten
Wenn wir abends die Kirchenglocken läuten hören, können wir, ganz gleich wo wir sind, kurz innehalten. Die Glocken laden uns zum Beten ein. Denn die Kraft des Gebetes verändert die Welt und uns selbst. „Wenn ich dich anrufe, Gott, so hörst du mich, und gibst meiner Seele große Kraft“ (Psalm 138,3).
Wenn Sie sich dem Abendgebet anschließen möchten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten.
Sie können ein Vaterunser sprechen
Oder
Sie können für Menschen beten, die Ihnen lieb sind. Für Menschen, die in Angst und Sorge sind, die in Quarantäne leben, die am Ende ihrer Kräfte sind, die in Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen arbeiten, für die Sterbenden und die Toten.
Gott hört, was wir denken oder sagen. Es reicht, wenn wir Gott Namen nennen. Vielleicht so:
„Gott, an dein Herz lege ich…
Nimm du dich ihrer an. Amen.“
Oder
Sie können jeden Abend das gleiche Gebet sprechen. Zum Beispiel:
„In deine Hände, Gott, geben wir diesen Tag.
Was wir getan und was wir gelassen haben.
Worum wir uns sorgen und wofür wir danken.
Begleite uns und alle, die uns lieb sind, in diesen Abend.
Wache über uns in dieser Nacht. Amen.“
Oder
Sie können ein Gebet mit Ihrem Atem verbinden:
„Ich atme ein, ich atme aus. Gott, hilf mir Ruhe zu finden.
Ich atme ein, ich atme aus. Gott, schenke mir Zuversicht und Vertrauen.
Ich atme ein, ich atme aus. Gott, segne und behüte mich. Amen.